Identitätsgutachten
Anthropologische Vergleichsgutachten
klären die Identitätsfrage von Personen zum Beispiel bei
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Radar- und
Abstandsmessungen
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Rotlichtverstößen
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EC-Karten-Betrug
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Bankraub
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Tankstellenbetrug
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Personalausweisfälschungen
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Vaterschaftsüberprüfungen
In der modernen Anthropologie nimmt die vergleichende
Identitätsbegutachtung im Rahmen der gerichtlichen Beweisführung und
mithin die forensische Gutachtertätigkeit eine immer wichtigere
Rolle ein. Dabei spielen die Merkmalsvielfalt des Menschen
einerseits wie auch die genetische Verwandtschaft und mithin
Ähnlichkeit von Formprägungen andererseits eine große Rolle.
Das Identitätsgutachten besitzt in der heutigen Zeit einen sehr
großen Stellenwert, da in erster Linie seitens der Gerichte und
polizeilichen Behörden die Frage nach der Identität von Personen im
Vergleich mit Lichtbildern gestellt wird. Insbesondere in der
gerichtlichen Praxis werden die anthropologischen
Vergleichsgutachten zur Urteilsfindung als objektive Beweismittel in
Anspruch genommen und angefordert. Unabhängig davon, ob es sich um
Lichtbilder aus Raum-/Videoüberwachungsanlagen oder bei
Verkehrsdelikten handelt, kann die Identität durch einen
morphologischen Merkmalsvergleich geklärt werden. Auch
Identitätsvergleiche anhand von Passbildern oder Abstammungsanalysen
mit Hilfe von Fotografien werden bei Identitätsprüfungen
bearbeitet.
Bereits 1961 waren es die Anthropologen, die in einem
anthropologischen Vergleichsgutachten zur Klärung der
Identitätsfrage zwischen der Anastasia Romanov und der Romanova
Schanzkowski beitragen konnten.
Auch die Tatsache,
dass eine Ähnlichkeit, ja sogar teilweise sehr große Ähnlichkeiten,
zwischen nicht verwandten Personen "scheinbar" existieren, hat die
Identitätsbegutachtung mit Hilfe eines objektiven Merkmalsvergleichs
(Detailanalyse) immer mehr an Bedeutung gewinnen lassen. In diesem
Zusammenhang ist unter anderem das so genannte "Doppelgängerphänomen"
zu nennen, bei dem bei einer ganzheitlichen Betrachtung die
subjektive Meinung der Übereinstimmung zweier verschiedener Personen
vermittelt wird. Diese scheinbare Übereinstimmung erweist sich
jedoch bei sorgfältiger, objektiver Analyse in allen Einzelkriterien
als Täuschung, die durch die Prägnanztendenz unserer Wahrnehmung
entsteht.